Bisheriger Innenminister mit klarer Mehrheit zum Nachfolger von Roland Koch bestimmt

Wiesbaden. Der CDU-Politiker Volker Bouffier ist neuer Ministerpräsident von Hessen. Der bisherige Innenminister wurde gestern im Wiesbadener Landtag zum Nachfolger von Roland Koch (CDU) gewählt. Der 58-Jährige erhielt 66 Stimmen - genauso viel wie die Regierungsfraktionen von CDU und FDP stellen. Bouffier übertraf damit klar die notwendige Mehrheit von 60 der 118 Abgeordnetenstimmen. Der 52-jährige Koch zog sich nach elf Jahren an der Spitze der Landesregierung aus allen politischen Ämtern zurück. Er hatte bei seiner letzten Wahl zum Ministerpräsidenten im vergangenen Jahr nicht mehr alle Stimmen aus dem eigenen Lager bekommen.

Bouffier wurde anschließend vereidigt. "Es muss darum gehen, Ängste vor sozialem Abstieg zu nehmen", sagte er in seiner anschließenden Ansprache. Bei zurückgehenden Ressourcen müssten Auffanglinien für diejenigen entwickelt werden, die sich nicht hinreichend selbst helfen könnten. Der neue Ministerpräsident sagte, er biete der Opposition eine konstruktive und faire Zusammenarbeit an. SPD, Grüne und Linke reagierten zurückhaltend auf das Angebot. "Volker Bouffier hat in den vergangenen Jahren nicht so gewirkt, als wollte er im Landtag als der Versöhner auftreten", sagte SPD-Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel. Er werde Bouffier an seinen Taten messen. Dafür habe der jetzt 100 Tage Zeit.