Schwarz-Gelb liegt 13 Punkte hinter Rot-Grün. Genscher mahnt die Liberalen

Hamburg. Die schwarz-gelbe Koalition startet mit weiter schlechten Umfragewerten in die Arbeit nach der Sommerpause. Bei der Forsa-Erhebung für "Stern" und RTL sank die FDP unter fünf Prozent, die Grünen kletterten erstmals auf 20 Prozent. Insgesamt kamen die Regierungsparteien Union und FDP nur auf 34 Prozent; Rot-Grün hätte mit 47 Prozent eine klare Mehrheit auch ohne Hilfe der Linkspartei.

CDU und CSU verbesserten sich zwar gegenüber der Vorwoche ganz leicht von 29 auf 30 Prozent, dafür fiel aber die FDP von fünf auf vier Prozent und wäre damit im Fall einer Bundestagswahl nicht mehr im Parlament vertreten. Die Linke blieb bei elf Prozent.

Angesichts der schlechten Umfragewerte forderte der FDP-Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher seine Partei auf, sich auf ihre Kernkompetenzen zu besinnen. Diese seien die soziale Marktwirtschaft, die Bildungspolitik, der Rechtsstaat und die Umweltpolitik, sagte der frühere Außenminister der "Bild"-Zeitung. Indirekt kritisierte er die Parteiführung: "Die FDP hat sich in der öffentlichen Wahrnehmung zu sehr auf das Thema Steuersenkungen eingeengt. Das war sicher ein Fehler."

Weiter auf der Suche nach Lösungen sind Union und FDP in der Gesundheits- und Energiepolitik.