Dresden. Die Flutschäden in Ostsachsen werden ersten Erhebungen zufolge auf mehr als 100 Millionen Euro beziffert. Allein die Schäden an der Infrastruktur im besonders betroffenen Landkreis Görlitz beliefen sich bislang auf mehr als 75 Millionen Euro, teilten Behörden mit. Nach Einschätzung der Kreisverwaltung wird von einem Gesamtschaden von rund 200 Millionen Euro ausgegangen. Die sächsische Landesregierung hat bisher noch keine Schadensbilanz vorgelegt.

Die SPD-Landtagsfraktion forderte Direkthilfen für hochwassergeschädigte Kommunen im Umfang von mindestens 100 Millionen Euro. Das aktuelle Darlehensprogramm des Freistaates nutze den ohnehin verschuldeten Städten und Gemeinden wenig.

Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich sagte dem Abendblatt, für Härtefälle werde an einer besonderen Lösung gearbeitet.

"Aber: Ein staatliches Füllhorn-System kann es nicht geben. Schließlich muss das Horn immer vom Steuerzahler gefüllt werden." Man könne nicht mit Steuermitteln eine Versicherungsmentalität schaffen. "Das Leben besteht aus Risiken, sie vollumfänglich abzusichern kann die öffentliche Hand nicht leisten."