Mecklenburg-Vorpommern schneidet bei Studie am besten ab

Berlin. Die Deutschen kämpfen mit zu viel Stress, zu viel Alkohol und zu wenig Bewegung. Gerade einmal 13,9 Prozent erfüllen alle Mindestanforderungen in den Bereichen körperliche Aktivitäten und gesunde Lebensführung. Das geht aus einer repräsentativen Befragung von 2500 Bundesbürgern hervor. Auftraggeber der Studie

sind die Deutsche Krankenversicherung (DKV) und die Deutsche Sporthochschule Köln, die gestern in Berlin ihren Report "Wie gesund lebt Deutschland?" vorstellten. Rund 40 Prozent der Menschen bewegen sich demnach zu wenig, und etwa jeder Zweite ernährt sich nicht ausgewogen. Mehr als 18 Prozent der Befragten trinken laut Studie in ungesundem Maße Alkohol, und mehr als die Hälfte fühlt sich gestresst.

Deutliche Unterschiede zeigten sich allerdings beim Geschlecht, Alter und auch zwischen den einzelnen Bundesländern. So leben Frauen gesünder als Männer, und Ältere achten mehr auf ihre Gesundheit als jüngere Menschen. Während bei den über 65-Jährigen jeder Fünfte rundum gesund lebt, sind dies in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen nur rund sieben Prozent. Jüngere schneiden vor allem bei der Ernährung sowie beim Konsum von Nikotin und Alkohol schlecht ab. So isst weniger als die Hälfte der unter 30-Jährigen täglich Obst und Gemüse. Bei den Senioren sind dies etwa drei Viertel. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt 30 Minuten moderate Bewegung an fünf Tagen der Woche - doch 40 Prozent der Deutschen erreichen diese Mindestanforderung nicht. Je geringer die Schulbildung, desto mehr bewegen sich die Menschen während der Arbeit. Akademiker sind dagegen vor allem in ihrer Freizeit körperlich aktiv.

Auch wenn sich Akademiker laut Studie gesünder ernähren und weniger rauchen, so leben Menschen mit Hauptschulabschluss insgesamt am gesündesten. 16,5 Prozent der Menschen mit Hauptschulabschluss gelten laut Untersuchung als "rundum gesund" - das sind 2,6 Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt von 13,9 Prozent.

Im Ländervergleich liegt Mecklenburg-Vorpommern ganz vorn. Dort lebt fast jeder Fünfte gesund. Es folgen Niedersachsen, Bremen, Sachsen und Bayern. Hamburg rangiert mit zwölf Prozent zusammen mit NRW auf Platz neun. Das Schlusslicht bildet mit 7,9 Prozent Sachsen-Anhalt.

Der Vorstandschef der DKV, Günter Dibbern, forderte angesichts der Ergebnisse eine "nationale Gesundheitsstrategie". Der wissenschaftliche Leiter der Studie, Ingo Froböse, betonte, es gehe nicht um Verbote, "sondern um Anreize für mehr Bewegung und ein gesünderes Leben".