Hamburg/Berlin. Das Bundesfamilienministerium hat einen Abendblatt-Bericht bestätigt, wonach die Nürnberger Versicherung an einem Versicherungskonzept für die geplante Familienpflegezeit beteiligt war. Eine Sprecherin des Ministeriums rechtfertigte gestern zudem, dass die Firma des ehemaligen Wirtschaftsweisen und Rentenexperten Bert Rürup mit der "Analyse der im Konzept der Familienpflegezeit geplanten Vorhaben zur Flexibilisierung der Arbeitsgestaltung" beauftragt worden sei. In diesem Zusammenhang habe Rürups Unternehmen, die Maschmeyer Rürup AG, Experten der Nürnberger Versicherung zur Prüfung der erforderlichen versicherungsmathematischen Berechnungen herangezogen. Das Ministerium hob hervor, das Konzept der Familienpflegezeit sei alleine im Haus erstellt worden und erst anschließend den externen Experten zur Bewertung vorgelegt worden. Diese externe Prüfung der Praxistauglichkeit sei "ein absolut üblicher und richtiger Vorgang", so die Sprecherin.

Verfassungsrechtler Hans Herbert von Arnim hatte es im Abendblatt als hochproblematisch bezeichnet, wenn eine Gruppe an einem Gesetz mitschreibe, von dem sie selbst profitiere. Die Bundesregierung will Arbeitnehmern ermöglichen, in Familienpflegezeit zu gehen. Wer das Angebot annimmt, soll eine Versicherung gegen Lohnausfälle abschließen.