FDP-Chef leitete eine der kürzesten Sitzungen des Kabinetts

Berlin. Lange hat Guido Westerwelle davon geträumt, und dann war alles ganz schnell wieder vorbei. In Vertretung von Angela Merkel, die in den Dolomiten ihren Sommerurlaub verbringt, durfte der FDP-Vizekanzler zum ersten Mal das Bundeskabinett leiten. Bundesweiter Führerschein mit 17, neues Lateinamerika-Konzept - viel mehr war nicht. Mangels Themen wurde es eine der kürzesten Kabinettssitzungen der bundesdeutschen Geschichte. Gestoppt wurden 18 Minuten. Danach wurde der ehemalige FDP-Kanzlerkandidat auch gefragt, was er als Chef am Kabinettstisch denn nun empfunden habe. Nach einem zufriedenen Lächeln kam die staatstragende Antwort: "Man empfindet es natürlich schon in dem Augenblick auch als eine große Ehre, dass man seinem Land dienen darf." Ansonsten erlebten diesen Moment lediglich sieben Minister-Kollegen mit, genau die Hälfte des Kabinetts.