Wiesbaden. Mehr als ein Fünftel (21 Prozent) aller Väter eines im Jahr 2008 geborenen Kindes haben Elterngeld bezogen. Wie das Statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden mitteilte, zeigen sich regional große Unterschiede: Die höchsten Quoten hatten mit jeweils rund 27 Prozent Bayern, Berlin und Sachsen, die niedrigste das Saarland mit etwa zwölf Prozent. Knapp ein Viertel (22,3 Prozent) aller Hamburger Väter hat für 2008 Elterngeld bezogen.

Laut Statistik ist besonders die hohe Väterbeteiligung in Bayern an der Elternzeit auffällig. In 75 der 96 bayerischen Kreise lag der Anteil der Väter, die Elterngeld bezogen, bei mindestens 25 Prozent. Bundesweiter Spitzenreiter indes war die thüringische Stadt Jena (43 Prozent) gefolgt von der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam (39 Prozent). Die Regionen mit der geringsten Inanspruchnahme durch Väter waren der niedersächsische Landkreis Nienburg/Weser mit acht Prozent sowie mit jeweils neun Prozent die Stadt Gelsenkirchen und der Landkreis Olpe in Nordrhein-Westfalen.

Die Höhe des Elterngeldes ist abhängig vom bisherigen Verdienst des Elternteiles, das für die Betreuung des Nachwuchses zu Hause bleibt. Es beträgt grundsätzlich 67 Prozent des wegfallenden monatlichen durchschnittlichen Nettogehaltes der letzten zwölf Monate vor der Geburt des Kindes, mindestens aber 300 und höchstens 1800 Euro. 300 Euro werden auch gezahlt, wenn vor der Geburt des Kindes kein Einkommen erzielt wurde.

Bei der Höhe des Elterngeldanspruchs gibt es ein starkes Ost-West-Gefälle. Während der durchschnittliche Bezug in drei von vier westdeutschen Kreisen bei mindestens 1100 Euro lag, gab es im Osten keinen Kreis, in dem dieser Wert erreicht wurde. Dort lag der Anspruch größtenteils unter 1000 Euro.

Bundesweit am höchsten war der durchschnittliche Elterngeldanspruch der vor Geburt des Kindes erwerbstätigen Väter im bayerischen Landkreis Eichstätt mit 1355 Euro, am geringsten mit 816 Euro im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Auch bei der durchschnittlichen Elterngeldanspruch der vor Geburt des Kindes erwerbstätigen Mütter bestehen starke Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern. In Ostdeutschland bezogen Mütter in mehr als jedem zweiten Kreis (56 Prozent) weniger als 750 Euro, in Westdeutschland dagegen nur in jedem siebten Kreis (14 Prozent).

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder zeigte sich mit den aktuellen Zahlen zufrieden. "Das Elterngeld ist ein Erfolgsmodell", lobte die CDU-Politikerin. Jeder fünfte Vater nehme inzwischen Partnermonate. Das Modell gelte damit als gutes Vorbild.