Von der Leyen und Röttgen als weitere Kandidaten im Gespräch

Berlin. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will sich erneut zur stellvertretenden Parteichefin wählen lassen. "Ich werde im November wieder kandidieren", sagte Schavan gestern. Sie habe diese Entscheidung in Absprache mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten getroffen. "Stefan Mappus hat mich gebeten, wieder zu kandidieren. Deshalb werde ich diesem Wunsch auch entsprechen." Das sei sinnvoll in einer Zeit, in der Bildungspolitik Konjunktur habe.

Drei der vier Posten werden durch den Rückzug der CDU-Ministerpräsidenten Roland Koch, Christian Wulff und Jürgen Rüttgers frei. Schavan ist damit die Einzige, die wieder antreten kann. Als weitere Kandidaten für das vierköpfige Stellvertreterteam der CDU sind Arbeitsministerin von der Leyen aus Niedersachsen und Umweltminister Norbert Röttgen aus Nordrhein-Westfalen im Gespräch.

Schavan sprach sich zudem dafür aus, dass auch ein Vertreter aus den Kommunen ins CDU-Präsidium aufrückt. "Die Kommunen haben an Bedeutung gewonnen. Falls es jemand gäbe, der kandidiert, fände ich das gut." Das Parteipräsidium müsse so zusammengesetzt sein, dass es das breite Spektrum der CDU mit Blick auf die Regionen und Themen abdecke.

Schavan wies die Annahme zurück, CDU-Chefin Angela Merkel werde geschwächt, wenn statt der Ministerpräsidenten Mitglieder des Bundeskabinetts als Vizepräsidenten aufrückten. Schavan wollte aber die Rolle der Stellvertreter nicht überbewertet wissen, entscheidend für die Führung der CDU sei das Präsidium. Die CDU sei nach den Erfolgen der letzten zehn Jahre nun in einer schwierigen Phase. "Jetzt geht es darum, die Weichen so zu stellen, dass wir in den nächsten zehn Jahren weiterhin eine so stark politisch prägende Kraft sind", sagte Schavan.