Die Zahl der Armenier, die in Deutschland leben, wird auf 30 000 bis 60 000 geschätzt. Viele von ihnen kamen in den 1960er-Jahren aus der Türkei und aus Griechenland als Gastarbeiter in die Bundesrepublik.

Beim Zusammenbruch der Sowjetunion flammte der historisch und religiös begründete Konflikt zwischen dem christlich-orthodox dominierten Armenien und dem vorwiegend von Muslimen bewohnten Aserbaidschan wieder auf. Der zeitweise bewaffnete Konflikt dreht sich vor allem um die Region Berg-Karabach, die überwiegend von Armeniern bewohnt wird, aber als Enklave auf dem Gebiet Aserbaidschans liegt.

Dem Konflikt fielen schätzungsweise 17 500 Armenier und 25 500 Aserbaidschaner zum Opfer. 300 000 Armenier und bis zu eine Million Aserbaidschaner wurden zu Flüchtlingen. Zwar gibt es seit 1994 einen Waffenstillstand, doch bleibt die Situation angespannt. Die Unabhängigkeit Berg-Karabachs wird international nicht anerkannt, der Europarat betrachtet es als integralen Bestandteil Aserbaidschans.