Potsdam/Berlin. Auf die Strafanzeige der Mutter eines in Afghanistan getöteten Soldaten hin prüfen nun drei Staatsanwaltschaften, ob eine unzureichende Einsatzplanung für den Tod des Feldwebels am Karfreitag bei Kundus verantwortlich ist. Dies sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, die den Fall weitergeleitet hat. Wegen der Vorermittlungen wollte das Verteidigungsministerium sich nicht zu den Vorwürfen äußern.

Die Mutter wirft der Bundeswehr einem "Spiegel"-Bericht zufolge schweres Versagen vor: Man habe die Einheit ihres Sohnes "unter bewusster Versagung militärischer Hilfe verrecken lassen", heißt es demnach in dem Schreiben. Demnach waren die Soldaten mit unzureichender Ausrüstung und ohne Helikopter-Unterstützung zu der Mission geschickt worden, obwohl sie auf dem Weg zu anderen Soldaten waren, die ebenfalls angegriffen worden waren. Der 35-jährige Nils Bruns war am 2. April während eines Feuergefechts mit Taliban durch einen Sprengsatz getötet worden, im selben Gefecht wurden zwei weitere Bundeswehr-Soldaten getötet. Zwei Wochen später starben wieder vier Soldaten bei Gefechten.