Berlin. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle will mindestens die Hälfte des zusätzlichen Gewinns einkassieren, den die Energieversorger durch die geplante Verlängerung der Laufzeiten ihrer Atomkraftwerke einstreichen. "Mindestens 50 Prozent der daraus entstehenden Zusatzgewinne werden wir abschöpfen", sagte der FDP-Politiker der "B.Z. am Sonntag". Mit dem Geld würden Speichertechnologien, neue Leitungssysteme und Elektromobilität gefördert. Union und FDP haben sich grundsätzlich auf eine Verlängerung der Laufzeiten für die 17 deutschen Atommeiler verständigt, streiten aber über die Dauer. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) hält nur eine "sehr überschaubare Zahl von Jahren" für akzeptabel, während Brüderle von 15 bis 20 Jahren gesprochen hatte. Um für größere Akzeptanz der Verlängerung zu werben, will die Koalition einen Teil der Gewinne der Energieversorger abschöpfen.