Minister Guttenberg räumt Rückschläge im Kampf gegen aufständische Afghanen ein

Berlin. Gefechte deutscher Soldaten mit Aufständischen haben am Freitag einen Truppenbesuch von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in Nordafghanistan verhindert. Der Besuch der Schnellen Eingreiftruppe in der Provinz Baghlan musste kurzfristig abgesagt werden, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mitteilte. Es war das erste Mal, dass ein deutscher Minister direkt ins Kampfgebiet reisen wollte. Üblicherweise bleiben die Mitglieder der Bundesregierung bei ihren Stippvisiten in den schwer gesicherten Feldlagern.

Guttenberg befand sich bereits mit dem Hubschrauber auf dem Weg zu den Soldaten. Wegen der Kampfhandlungen sei dann aber entschieden worden, in das Feldlager Kunduz zurückzukehren. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr seien bei dem Gefecht keine deutschen Soldaten verletzt worden.

In einer Rede räumte Guttenberg Rückschläge beim Kampf gegen die Aufständischen ein. Die Situation im Norden des Landes habe sich nicht so positiv entwickelt wie erhofft, so der Minister. Zwar seien viele Fortschritte erzielt worden, es gebe aber noch viel zu tun. "Vor uns liegen schwierige Monate", sagte Guttenberg. Die Afghanen müssten bei der Entwicklung ihres Landes die Hauptrolle spielen, Deutschland und die internationale Gemeinschaft seien dabei "starke Partner".

Im Hinblick auf die internationale Afghanistan-Konferenz am kommenden Dienstag in Kabul erwartet die Bundesregierung entsprechende Signale. Die Zusammenkunft hat einen großen Symbolwert, da sie trotz der schlechten Sicherheitslage erstmals in Afghanistan selbst stattfindet.