Berlin. Bundespräsident Christian Wulff reist Anfang kommender Woche zu einem Antrittsbesuch nach Polen. Er wird dort mit dem neu gewählten polnischen Präsidenten Bronislaw Komorowski zusammentreffen, wie das Bundespräsidialamt in Berlin mitteilte. Der genaue Reisetermin werde in den nächsten Tagen noch abgestimmt. Wulff hatte Komorowski zu dessen Wahlsieg gratuliert. Beide Staatsoberhäupter haben angekündigt, sie wollten ihre fast gleichzeitig beginnenden Amtszeiten zur Stärkung der deutsch-polnischen Beziehungen nutzen.

Bereits gestern hat für das neue deutsche Staatsoberhaupt der Arbeitsalltag begonnen. Fünf Tage nach seiner Wahl hat er erstmals einen Staatsgast empfangen. Premierenbesucher im Schloss Bellevue war der Präsident der Dominikanischen Republik, Leonel Fernández. Wulff schritt zusammen mit Fernández die Ehrenformation der Bundeswehr ab.

Erstes Lob gab es für den Präsidenten von der FDP. "Wir fühlen uns sehr wohl mit Christian Wulff und den Botschaften, die er gesetzt hat", sagte FDP-Generalsekretär Christian Linder. Wulff habe auch einen "sehr angenehmen Ton" und wirke nicht belehrend, wenn er über die Integration von Zuwanderern spreche.

Wulff hat den bisherigen Chef des Bundespräsidialamts, Hans-Jürgen Wolff (52), in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Als Nachfolger wurde erwartungsgemäß der bisherige Chef der niedersächsischen Staatskanzlei, Lothar Hagebölling (57), berufen. Wolff hatte die Spitzenposition im Amt für Bundespräsident Horst Köhler erst im Oktober übernommen. Ihm wurde eine Mitverantwortung für den schlechten Start Köhlers in die zweite Amtszeit angelastet. Wulff berief auch seinen langjährigen Vertrauten und Sprecher aus der Zeit als Ministerpräsident in Hannover, Olaf Glaeseker (49), zum Sprecher des Bundespräsidialamts.