Internationale Seeschifffahrts-Organisation folgt deutschem Vorschlag

Berlin. Kapitäne auf hoher See müssen sich künftig mit Alkoholkonsum an Bord noch stärker zurückhalten als bisher. Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) hat am Freitag in Manila eine verbindliche Promillegrenze von 0,5 in der Seeschifffahrt beschlossen. Das erfuhr das Abendblatt aus dem Bundesverkehrsministerium. Damit werden weltweit einheitliche Bestimmungen für den Alkoholkonsum an Bord eingeführt. Deutschland hatte sich bei der IMO für eine Reduzierung von 0,9 auf 0,5 Promille eingesetzt. Am Ende der Verhandlungen stand die Entscheidung der Schifffahrtsexperten für den deutschen Vorschlag. Die Regelung soll im Jahr 2012 in Kraft treten.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte dem Hamburger Abendblatt: "Auf Initiative Deutschlands gibt es nun eine weltweit verbindliche Promillegrenze für alle, die auf einem Schiff Verantwortung tragen. Das gilt für die Schiffsführung auf Seeschiffen. Damit bekämpfen wir die Gefahren durch Alkohol am Ruder. Die Beschlüsse von Manila sind ein Meilenstein für die Sicherheit auf den Weltmeeren."

Auf der Konferenz der IMO wurden nach Ministeriumsangaben außerdem weitreichende Änderungen bei der Ausbildung für Seeleute beschlossen. So sollen grundsätzlich die Qualitätskriterien angehoben werden. Um zu kontrollieren, ob die Fähigkeiten der Seeleute den Standards entsprechen, sind zudem unabhängige Leistungskontrollen vorgesehen. Das werde sowohl in der Theorie als auch in der Praxis geschehen, hieß es.

Die Experten der IMO verständigten sich bei ihrer Tagung in der philippinischen Hauptstadt zudem auf neue Ausbildungsnormen für die Facharbeiter an Bord von Seeschiffen und für das mit elektrotechnischen Einrichtungen betraute Schiffspersonal.