Nach den Berechnungen des DGB waren 2011 rund 30 Prozent der Hartz-IV-Empfänger Aufstocker. Der Lohn allein reicht nicht zum Leben.

Berlin. Nach den Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) arbeitet jeder dritte Hartz-IV-Empfänger und bekommt das Arbeitslosengeld II als Aufstockung zum Lohn. Die Zahl der Haushalte mit mindestens einem Hartz-IV-Bezieher habe sich den Berechnungen zufolge von 2007 bis 2010 in den ostdeutschen Bundesländern um elf und in den westdeutschen Bundesländern um 14 Prozent erhöht, berichtet die "Welt“ (Montagsausgabe).

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DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy sagte der Zeitung, Hartz IV sei mittlerweile "keinesfalls mehr nur ein Fürsorgesystem für hilfebedürftige Arbeitslose, sondern in starkem Maße auch für Erwerbstätige, die von ihrem Arbeitseinkommen nicht leben können“. Nach den Berechnungen waren 2011 rund 30 Prozent der Hartz-IV-Empfänger Aufstocker. 2007 seien dies noch 23,1 Prozent gewesen. DGB-Experte Adamy sieht die Gründe für den Anstieg im Ausbau des Niedriglohnsektors, den stagnierenden Löhnen sowie den vielerorts steigenden Mieten. (epd)