Berlin. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will dem Anstieg der Strompreise mit einer Spar-Offensive begegnen. "Wenn der Preis um drei Prozent steigt, bleibt die Rechnung die alte, wenn man gleich viel Strom einspart. Deshalb will ich, dass jeder Bürger innerhalb von sechs Monaten eine fachkundige Energieberatung erhalten kann", sagte er der "Bild"-Zeitung. Stromrabatte für ärmere Haushalte lehnte der CDU-Politiker aber ab. Zugleich will Altmaier das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) dahingehend ändern, dass es keine Kostenexplosion gibt. Die über den Strompreis zu zahlende EEG-Umlage könne im Oktober steigen, da doppelt so viele Solaranlagen gebaut würden wie geplant.

"Wir müssen das Gesetz ändern, damit es nicht zu einer Kostenexplosion kommt. Sonst wird die Akzeptanz der erneuerbaren Energien abnehmen", sagte Altmaier. Eine Stromunterversorgung drohe nicht. "Im Gegenteil, wenn wir weiter nicht aufpassen, haben wir demnächst so viel subventionierten Strom, dass ihn niemand mehr bezahlen kann."

Die Grünen kritisieren, dass die zahlreichen Ausnahmen für energieintensive Betriebe bei der EEG-Umlage und den Netzentgelten den Strompreis treiben und einseitig die erneuerbaren Energien dafür verantwortlich gemacht würden. Eine Studie im Auftrag von Greenpeace kam jüngst zu dem Ergebnis, dass viele Ausnahmen überflüssig seien. Insgesamt ist der Strompreis in den vergangenen zehn Jahren weitaus stärker gestiegen als die Ökostrom-Umlage - insgesamt wurden immer mehr Steuern, Umlagen und Abgaben in den Strompreis integriert.