Berlin. Mehrere Bundesländer pochen auf eine weitere Anhebung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags sowie zusätzliche Steuervereinfachungen. In einem Elf-Punkte-Plan schlagen Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Bremen eine Erhöhung um weitere 150 Euro auf dann 1150 Euro im Jahr vor. Eine mögliche Einigung aller Länder über das Maßnahmenpaket wird allerdings erst bis Ende Mai, Anfang Juni erwartet, wie am Rande der Finanzministerkonferenz verlautete.

Die schwarz-gelbe Koalition hatte 2011 ein erstes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht mit Entlastungen für Bürger im Volumen von fast 600 Millionen Euro. Deren Kosten trägt allein der Bund. Es sah eine Erhöhung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags von 920 auf 1000 Euro vor. Die finanziellen Vorteile für den Einzelnen sind aber eher gering.

Hinzu kamen Verbesserungen bei Kinderbetreuungskosten sowie bei Kindergeld und Kinderfreibetrag. Union und FDP planen inzwischen ein zweites Paket, bei dem es vor allem um Steuervereinfachungen für Betriebe gehen soll. Die Länder pochen auf weitere Erleichterungen für Bürger.

Ein höherer Arbeitnehmer-Pauschbetrag vereinfacht die Steuererklärung. Jeder Arbeitnehmer kann Werbungskosten von derzeit 1000 Euro pauschal geltend machen. Liegen die Werbungskosten unter diesem Freibetrag, lohnt es sich nicht, Belege zu sammeln und beim Finanzamt einzureichen. Liegen sie darüber, werden die höheren Kosten berücksichtigt und vom Bruttolohn abgezogen. Das mindert die Steuerlast.