Noch in dieser Woche sollen die Überreste des letzten Unterschlupfs der Neonazi-Terrorzelle in Zwickau verschwunden sein. Zwickau will, dass in der Frühlingsstraße nichts mehr an das Domizil dreier eher unauffälliger Bewohner erinnert.

Zwickau. Am Montag wurde die Baustelle in der Zwickauer Frühlingsstraße offiziell an eine Spezialfirma aus dem vogtländischen Oelsnitz übergeben, am frühen Dienstagmorgen soll der Abrissbagger anrücken: Noch in dieser Woche werden die Überreste des letzten Unterschlupfs der Neonazi-Terrorzelle in Zwickau verschwunden sein, sagte ein Sprecher der städtischen Wohnungsgesellschaft GGZ am Montag. Parallel werde die andere, bislang weitgehend erhalten gebliebene Doppelhaushälfte entkernt und abgerissen. Bis Ende Mai solle der Abbruch abgeschlossen und Rasen anstelle des Hauses gesät sein, fügte der GGZ-Sprecher hinzu.

Die Wohnungsgesellschaft hatte das Haus im Auftrag der Stadt zum Zwecke des Abrisses erworben. Zwickau will, dass in der Frühlingsstraße nichts mehr an das Domizil dreier eher unauffälliger Bewohner erinnert – und sie will einen Wallfahrtsort für Rechtsextreme verhindern. Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe hatten in der Frühlingsstraße 26 im Stadtteil Weißenborn vermutlich drei Jahre lang gemeinsam in einer Wohnung gelebt – von 2008 bis zum Auffliegen der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) Anfang November 2011. Die Kosten für die Arbeiten werden mit knapp 65 000 Euro veranschlagt. Etwa 58.400 Euro zahlt der Freistaat. Das Geld stammt aus einem Landesprogramm zur Wiederbelebung von Brachflächen. Zwickau muss einen Eigenanteil von lediglich 6400 Euro beisteuern. (dpa)