Die ehemalige First Lady zeigte sich bei einer Veranstaltung der Stiftung “Eine Chance für Kinder“ nach langer Pause wieder in der Öffentlichkeit.

Berlin. So einen Medienrummel hatte die Stiftung "Eine Chance für Kinder" wohl noch nie erlebt. Diverse Fotografen tummelten sich am Mittwoch bei der Präsentation der Ergebnisse des Einsatzes von Familienhebammen. Der Grund: Schirmherrin Bettina Wulff war da. Die Ehefrau des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff präsentierte sich nach der turbulenten Affäre um ihren Mann und den Auszug aus dem Schloss Bellevue gut erholt und selbstbewusst. Als die Fotografen sie baten zu Lächeln, soll die Ex-First Lady laut "Bild"-Zeitung schroff geantwortet haben: "Wie ich gucke, müssen Sie noch mir überlassen". Nach der Kreditaffäre, die sich zu einer Medienaffäre steigerte, ist Wulff auf die Presse wohl noch nicht so gut zu sprechen.

Kein Thema war am Mittwoch das geplante Buch, dass sie mit ihrem Mann über ihre Erinnerungen an die Zeit im Berliner Schloss Bellevue veröffentlichen will. Bettina Wulff möchte über ihre 598 Tage als "First Lady" schreiben. Sie wäre die erste Frau, die über ihre Zeit an der Seite des deutschen Staatsoberhaupts ein Buch veröffentlicht.

Staatsanwaltschaft: Keine Ermittlungen gegen Christiane Wulff

Unterdessen muss die frühere Frau von Ex-Bundespräsident Wulff keine Ermittlungen wegen ihrer indirekten Anstellung bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) befürchten. „Die Überprüfung hat definitiv nicht zu einem Anfangsverdacht gegen irgendeine der beteiligten oder in diesem Zusammenhang genannten Personen geführt“, sagte Hans-Jürgen Lendeckel von der Staatsanwaltschaft Hannover. Es würden keine Ermittlungen eingeleitet, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Wulffs Ex-Frau Christiane war nach ihrer Scheidung halbtags als wissenschaftliche Mitarbeiterin für PwC tätig, formal aber bei der Osnabrücker Rechtsanwaltskanzlei Schindhelm beschäftigt. Die Staatsanwälte hatten geprüft, ob die persönliche Bekanntschaft von PwC-Vorstandssprecher Norbert Winkeljohann und Christian Wulff eine Rolle bei der Anstellung gespielt hatte, da PwC die Personalkosten der Kanzlei für Christiane Wulff von Beginn an übernommen hatte. PwC ist regelmäßig für Niedersachsens Landesregierung tätig und erhielt auch unter Wulff entsprechende Aufträge. Seit dem 1. März ist Christiane Wulff regulär bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Osnabrück beschäftigt.

Keinen neuen Stand gibt es laut Oberstaatsanwalt Lendeckel dagegen bei den Ermittlungen gegen Wulff selbst, seinen früheren Sprecher Olaf Glaeseker und den Partyorganisator Manfred Schmidt mit Blick auf Reiseeinladungen und den Nord-Süd-Dialog. Mit belastbaren Ergebnissen sei frühstens im Sommer zu rechnen, sagte Lendeckel.

Mit Material von dpa