FDP-Generalsekretär Patrick Döring hatte die Partei scharf kritisiert. Piraten prophezeien den Liberalen die Bedeutungslosigkeit.

Berlin. Der Berliner Piraten-Abgeordnete Christopher Lauer geht nach Kritik aus der FDP an seiner Partei zum Angriff über. Es werde in Deutschland eine Veränderung der politischen Landschaft geben - diese werde allerdings „ohne Herrn Döring und die FDP stattfinden“, sagte Lauer am Freitag „Handelsblatt Online“. Es sei bezeichnend, „dass dem Generalsekretär einer Regierungspartei nichts Besseres einfällt, als eine Partei, die 1,1 Millionen Nichtwähler mobilisiert, plump zu beschimpfen“.

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FDP-Generalsekretär Patrick Döring hatte zuvor das Politikmodell der Piraten kritisiert. „Nur eine Mehrheit über einen Schwarm zu organisieren, ist noch lange keine Demokratie“, sagte er der „Berliner Zeitung“. Zudem werde im Umfeld der Piraten versucht, andere Meinungen an die Wand zu drücken.

Laut neuem Deutschlandtrend des ARD-„Morgenmagazins“ gewinnen die Piraten weiter an Zustimmung. Sie ist derzeit die einzige Partei, die in der Wählergunst zulegen kann. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen die Piraten auf elf Prozent, ein Prozentpunkt mehr als noch Anfang April. CDU und CSU bekämen unverändert 35 Prozent, die SPD 27 Prozent. Die Grünen könnten – wie schon bei der letzten Befragung – 14 Prozent für sich verbuchen. Die Linke verlöre hingegen einen Prozentpunkt und käme nur noch auf sechs Prozent. Die FDP verharrt mit drei Prozent im Umfragetief.

Rot-Grün käme damit auf 41 Prozent. Für die Regierungskoaliltion würden nur 38 Prozent der Wahlberechtigten stimmen, wobei die FDP allerdings nicht im Parlament vertreten wäre. Rein rechnerisch wären also nur ein Dreierbündnis, eine schwarz-grüne Koalition oder eine große Koalition möglich. Für den Deutschlandtrend befragte das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap am 10. und 11. April 1.000 Wahlberechtigte.