Berlin. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will die Angebote zur Gesundheitsprävention neu gestalten. So sollen etwa Rückenschulen, Nordic Walking oder Yoga zukünftig vom Arzt und nicht mehr von den Krankenkassen vermittelt werden, wie die "Berliner Zeitung" schreibt. In der Union seien die Pläne deshalb als zu "ärztelastig" kritisiert worden. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums widersprach dieser Einschätzung. Die Einbeziehung der Ärzte bei den Präventionskursen sei nur "ein Aspekt unter vielen" und durchaus "sinnvoll", sagte Bahrs Sprecher. Zudem müsse das Konzept erst in der Koalition beraten werden.

Die Union kritisiert, dass durch die Vermittlung der Kurse "unnötig" zusätzliche Honorare für die Ärzte anfallen würden. Auch beim Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung stieß das Vorhaben auf Kritik. "Mit einem durchschnittlichen Brutto-Einkommen von über 160 000 Euro gehören niedergelassene Ärzte bereits heute zu den Spitzenverdienern in diesem Land. Da braucht es keine Konzepte, wie sie noch mehr verdienen können", sagte ein Sprecher des Verbands. Aus Regierungskreisen hieß es dagegen, die Kassen würden bereits jetzt Millionen für die Prävention ausgeben, ohne jedoch den gewünschten Erfolg zu erzielen. Es stehe auch noch gar nicht fest, ob die Einbeziehung der Ärzte wirklich mehr Kosten verursache.