Berlin. Wie es der Zufall will, treffen sich heute die für Integration zuständigen Landesminister im Saarland - und damit mitten im Wahlkampfendspurt. Bevor am Sonntag der neue Saarbrücker Landtag gewählt wird, wollen die Integrationsminister noch unter dem Vorsitz der saarländischen Integrationsministerin Monika Bachmann (CDU) ihre Zusammenarbeit auf Vordermann bringen.

Hauptthema ist die Bildung, die bekanntlich Ländersache ist. Im Einklang wollen die Länder die Anerkennung von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen ermöglichen. Ein Bundesgesetz, das am 1. April in Kraft tritt, gibt es hierzu bereits. Auf der zweitägigen Sitzung wollen die Integrationsminister auch über eine verbesserte Sprachförderung, über die Integration von Flüchtlingen sowie die Situation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund beraten.

Mit Spannung erwarten die Minister den Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Konferenz. Bei ihrer Premiere in dem Gremium wird die Kanzlerin von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), begleitet. Bei Aydan Özoguz, der Integrationsbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion, löst die Anwesenheit der Kanzlerin nicht allzu große Euphorie aus. "Es wäre erfreulich, wenn Merkel die vorgeschlagenen Inhalte der Integrationsminister auch vorantreiben und nicht nur schöne freundliche Bilder in die Republik senden würde", sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende dem Abendblatt.

Özoguz begrüßte zugleich die Benennung eines ständigen Ausschusses beim Bundesrat mit einem spezifischen Aufgabenbereich "Integration" und die Verbesserung der Situation von Flüchtlingen in Bezug auf Integrations- und Sprachkurse - "wie dies von mehreren Ländern gefordert wird", so Özoguz weiter. Sie wies darauf hin, dass Hamburg und Berlin das wichtige Thema der interkulturellen Öffnung im öffentlichen Dienst auf die Tagesordnung gesetzt hätten, das beide Länder engagiert umsetzten. "Da die Kanzlerin auch nach dem letzten Integrationsgipfel dieses Thema unterstrichen hat, erwarte ich von ihr das klare Signal an alle Länder, an dieser Stelle aktiver zu werden", betonte die SPD-Politikerin.