Berlin. Eine knappe Woche vor der Wahl des neuen Bundespräsidenten steht die Kandidatin der Linken bei CSU und FDP in der Kritik. Vertreter beider Parteien machen Beate Klarsfeld wegen ihrer früheren Verbindungen zur DDR-Führung Vorwürfe. Klarsfeld soll 1968 von der SED-Führung 2000 D-Mark erhalten haben, nachdem sie den damaligen Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger (CDU) wegen dessen NS-Vergangenheit öffentlich geohrfeigt hatte. Klarsfeld erklärte am Freitag, sie habe einige Tage nach der Ohrfeige die 2000 D-Mark dafür benutzt, um die Störung einer Veranstaltung mit Kiesinger in Brüssel zu organisieren. FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte der "Welt": "Wenn sich herausstellen sollte, dass Frau Klarsfeld 1968 nichts als eine Helfershelferin für eine von der SED bezahlte PR-Aktion war, ist ihre Kandidatur für das höchste deutsche Staatsamt eine Ohrfeige für alle Demokraten in unserem Land."

Die Linken sprachen von einer Kampagne gegen Klarsfeld: "Die DDR hat damals eine Nazi-Jägerin unterstützt, die Bundesrepublik Kriegsverbrecher", sagte Linken-Parteichefin Gesine Lötzsch am Sonntag.