Berlin. Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hält auch nach der Präsidentschaftswahl in Russland daran fest, dass Wladimir Putin ein "lupenreiner Demokrat" sei. An seinem Diktum habe er nichts abzustreichen, sagte Schröder im Deutschlandfunk. Putin orientiere Russland ernsthaft auf eine wirkliche Demokratie hin. Dass da noch eine Menge zu tun sei, wisse niemand besser als Putin selbst.

Die neue Intellektuellenbewegung Liga der Wähler hat den 63,6-Prozent- Sieg Putins dagegen nicht anerkannt. Der Wählerwille sei "von systematischen Fälschungen völlig verzerrt" worden, teilte die Vereinigung von Intellektuellen, Künstlern und Journalisten in Moskau mit. Der Verlauf der Wahl sei eine "Beleidigung" für die gesamte russische Gesellschaft. Für Sonnabend kündigte die Opposition eine neue Großkundgebung an. Dann sollen bis zu 50 000 Menschen erstmals unweit des Kremls demonstrieren.