Athen. Die für Sparmaßnahmen werbenden Deutschen sind im schuldengeplagten Griechenland derzeit nicht gut gelitten. Die Gefühle gegenüber Athens größtem internationalen Kreditgeber reichen dabei von Ärger bis hin zu regelrechtem Hass, so das Ergebnis einer Umfrage des Magazins "Epikaira". Befragt nach ihren vorherrschenden Gefühlen zu Deutschland, nannten 41 Prozent der Befragten Ärger, Empörung oder Wut. Weitere 30 Prozent empfanden Enttäuschung und Angst bis hin zu Abscheu. Gerade mal 8,6 Prozent hatten positive Gefühle.

Etwa 79 Prozent der 800 Befragten bezeichneten Deutschlands Rolle in Europa als negativ, während 81 Prozent keine gute Meinung von Bundeskanzlerin Angela Merkel hatten. Die Umfrage war im Vorfeld der Einigung der Finanzminister der Euro-Zone am Dienstag auf ein zweites Hilfspaket für Athen im Umfang von 130 Milliarden Euro durchgeführt worden.

Das griechische Parlament hat gestern das Abkommen mit den privaten Gläubigern zum Schuldenschnitt gebilligt. Das teilte der stellvertretende Parlamentspräsident Tassos Kourakis mit. Der Schuldenschnitt ist ein zentraler Bestandteil des neuen Rettungspakets für Griechenland. Damit werden 107 Milliarden Euro gestrichen, die der griechische Staat privaten Gläubigern wie Banken schuldet.

Am Montag wird der Bundestag über das Rettungspaket entscheiden. Trotz vieler Mahner wird eine breite Zustimmung erwartet.