Wird Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt, wird Daniela Schadt zur neuen First Lady. Die Journalistin in Nürnberg ist seit 2010 mit Joachim Gauck liiert. Auf Repräsentation wird sich die 52-Jährige wohl nicht beschränken.

Nürnberg. Wenn am 18. März Joachim Gauck als Bundespräsidenten in das Schloss Bellevue zieht, dann wird Daniela Schadt die Frau an seiner Seite sein. Doch wer ist die angehende First Lady? Bekannte, Freunde und Arbeitskollegen beschreiben die 52 Jahre alte Journalistin in Nürnberg als hartnäckig, aber charmant und immer gut informiert. Daniela Schadt abeitet seit Jahren ehrenamtlich als Beisitzerin im Vorstand des Nürnberger Presseclubs. Wenn sie dort ihren Gesprächspartnern auf den Zahn fühlt, macht Daniela Schadt dies stets mit einem einnehmenden Lächeln. Mit der 52-jährigen Ressortleiterin Innenpolitik bei der "Nürnberger Zeitung“ wird ein wissbegieriger Medienprofi zur neuen First Lady im Land, ein politischer Kopf, der gerne diskutiert und mitredet.

Die am 3. Januar 1960 im hessischen Hanau geborene zierliche Frau mit den dunkelblonden Haaren ist eine vielfach interessierte Journalistin, die den Themen gerne auf den Grund geht und kritisch hinterfragt. Im Mittelpunkt zu stehen, ist ihre Sache dabei nicht, erzählen Kollegen und Weggefährten und beschreiben sie als sehr bescheiden und als jemanden, der gut im Hintergrund bleiben kann.

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Schadt studierte nach dem Abitur in Frankfurt am Main Germanistik, Politik und französische Literatur und kam 1985 als Redakteurin zur „Nürnberger Zeitung“. Seit 2000 ist sie mit Joachim Gauck liiert, den sie in Nürnberg bei einem seiner Vorträge als Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen kennenlernte. Wie ihr gesamtes Privatleben behandelte sie auch diese Beziehung stets mit äußerster Diskretion.

Wird Gauck Bundespräsident, wird Schadt ihre Arbeit als Redakteurin wohl aufgeben und ihn mit ganzer Kraft unterstützen. Allerdings dürfte sie sich kaum auf rein repräsentative Aufgaben an der Seite des höchsten Repräsentanten im Land beschränken. Die als intellektuell beschriebene Frau wird sich nach Einschätzung von Kollegen vielmehr eine eigene sinnvolle Aufgabe suchen, eine, in der sie nicht nur wirken, sondern auch bewirken kann.

Von Brigitte Caspary