Berlin. Altbundespräsident Walter Scheel hat Christian Wulff aufgefordert, auf seinen lebenslangen Ehrensold in Höhe von jährlich 199 000 Euro zu verzichten. "Ich wünsche mir, dass Christian Wulff als Bundespräsident a. D. klug genug ist und auf seinen Ehrensold verzichtet", sagte Scheel der "Bild am Sonntag". Damit könnte Wulff in der Bevölkerung Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Eine große Mehrheit der Deutschen hält diesen Schritt laut einer Emnid-Umfrage für richtig: Demnach sind 78 Prozent der Meinung, Wulff solle auf den Ehrensold verzichten - nur 19 Prozent halten die Pension für angemessen. Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Koppelin will Wulff den Ehrensold verweigern. "Ich werde meine Zustimmung nicht geben", sagte er der "Saarbrücker Zeitung". Laut Gesetz erhält ein Staatsoberhaupt den Ehrensold, wenn es mit Ablauf der Amtszeit oder vorher aus politischen oder gesundheitlichen Gründen aus dem Amt ausscheidet. Der Ehrensold entspricht den Amtsbezügen, abgezogen werden die Aufwandsentschädigungen. Unklar ist, ob Wulffs Rücktritt als Ausscheiden aus politischen Gründen zu werten ist und wer darüber zu befinden hat.