Hamburg. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) war gestern Abend Ehrengast beim Captains Dinner der Kommunikationsagentur JDB Media in Hamburg - und verriet nicht nur, dass er in Harburg aufgewachsen ist, sondern auch, dass er seine Taufpatin geheiratet hat. Rösler hat sich erst als Erwachsener taufen lassen, neben seinem Vater war seine heutige Frau Taufpatin. Der Wirtschaftsminister betonte, dass er mit 45 Jahren Schluss mit der

Politik machen will: "Ich will gehen, wenn es noch Leute gibt, die applaudieren. Nichts finde ich schlimmer als Politiker, die quasi aus dem Amt getragen werden." Außerdem mache Politik, gerade in Berlin, misstrauisch: "Wenn ich in Hannover meine zwei Stellvertreter im Café gesehen habe, habe ich mich einfach dazugesetzt. Wenn ich sie jetzt in Berlin sehen würde, würde ich denken: Die hecken was gegen dich aus."

Rösler erklärte auch, warum die FDP-Spitze mit Christian Lindner, Daniel Bahr und ihm nicht funktionieren konnte: "Das war zu viel Gleiches vom selben." Die FDP dürfe nie wieder den Fehler machen, nur auf eine Generation zu setzen.

Den Euro bezeichnete der Minister als "suboptimales Mittel", um die Integration Europas voranzutreiben. "Das war vielleicht der Fehler, den unsere Vorgänger gemacht haben. Es wäre einfacher gewesen, Europa zum Beispiel über eine gemeinsame Außenpolitik zu einen als über eine gemeinsame Währung."

Rösler hofft, dass Griechenland doch noch vor der Staatspleite zu retten ist: "Es ist nicht auszudenken, was in Griechenland passieren würde, wenn das Land wirklich bankrottginge." Dagegen seien die aktuellen Proteste "Armaggedon light". Dennoch müsse man den Griechen klarmachen, dass sie endlich die geforderten Sparauflagen umsetzen müssten: "Sonst werden wir unglaubwürdig."