Berlin. Die Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent mehr Gehalt für die rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Gehälter sollen mindestens um 200 Euro steigen, teilten die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und die Tarifunion des Beamtenbundes (dbb) mit. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Für die Beschäftigten der Länder wird nicht verhandelt. Arbeitgeber und Arbeitnehmer hatten sich für die Länderbeschäftigten im vergangenen Jahr auf zwei Anhebungen um 1,5 und 1,9 Prozent geeinigt.

Neben der Metallbranche gilt der öffentliche Dienst als Schwergewicht in den diesjährigen Tarifverhandlungen.

Die öffentlichen Arbeitgeber haben bereits erklärt, dass sie wenig Spielraum für Lohnerhöhungen sehen. Sie verweisen auf die hohe Verschuldung der öffentlichen Haushalte und auf ein sich abschwächendes Wirtschaftswachstum für 2012. Dagegen argumentieren die Gewerkschaften, dass die Lohnentwicklung in den vergangenen zwei Jahren nicht einmal die Inflationsrate ausgeglichen habe. "Es geht um die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit des öffentlichen Dienstes und damit um die Zukunft unseres Staates", sagte dbb-Chef Peter Heesen.