Berlin. Mit einem Internetportal wollen die gesetzlichen Krankenkassen ihre Versicherten über die kostenpflichtigen Zusatzangebote von Ärzten informieren. Die Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) werden nach Auskunft des Spitzenverbandes der Kassen etwa jedem vierten Versicherten angeboten. Dabei seien die meisten Behandlungen überflüssig oder sogar medizinisch bedenklich, hieß es bei der Vorstellung der Internetseite www.igel-monitor.de .

Der Medizinische Dienst des Verbandes hat die Onlineplattform entwickelt. Dort werden aufgrund von Studien Zweck und Nutzen der Behandlungen bewertet. Zu diesen Arztangeboten zählen beispielsweise Akupunktur gegen Migräne, Messung des Augeninnendrucks zur Glaukom-Früherkennung, Reisemedizin und Sportchecks. Fast alle Angebote werden als unsinnig bezeichnet. "In vielen Fällen sind diese Leistungen ein großes Ärgernis und leider sogar medizinisch bedenklich", sagte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer.

Versicherte in Deutschland geben schätzungsweise 1,5 Milliarden Euro jährlich für die Zusatzleistungen aus. Das ist weniger als ein Prozent aller Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung.