Länderrangliste der höchsten Militärausgaben. Deutschland auf Platz 81

Bonn. Der Nahe und Mittlere Osten ist die Region mit den weltweit höchsten Verteidigungsausgaben im Verhältnis zur Wirtschaftskraft. Das geht aus dem Globalen Militarisierungsindex (GMI) hervor, den das Internationale Konversionszentrum Bonn (Bicc) am Freitag zum dritten Mal veröffentlichte. Fünf der ersten zehn Länder finden sich im Nahen und Mittleren Osten: Israel (Rang 1), Syrien (3), Jordanien (5), Kuwait (8) und Saudi-Arabien (10). Fast alle Länder des Nahen und Mittleren Ostens rangieren unter den ersten 40 Plätzen. Das Bicc wertet das als Beleg für die insgesamt hohe Militarisierung in dieser konfliktreichen Region. Der Iran belegt Platz 32. Angesichts des Arabischen Frühlings, der anhaltenden Unruhen und der politischen Konflikte in einigen Staaten erhöhe dieser Militarisierungsgrad die potenzielle Gefahr für eine weitere Destabilisierung der Region.

Der Index untersucht die Militarisierungsgrade von 149 Ländern und dokumentiert die Entwicklung seit 1990. Der Militarisierungsgrad eines Landes errechnet sich unter anderem dadurch, wie sich die staatlichen Ausgaben für das Militär zum Bruttoinlandsprodukt oder zu anderen gesellschaftlichen Bereichen wie etwa der medizinischen Versorgung verhalten. Deutschland landet im Mittelfeld auf Platz 81. Die USA nehmen Platz 30 ein. Ihr Verteidigungsbudget ist mit 687 Milliarden US-Dollar (rund 532 Milliarden Euro) weiter weltweit an der Spitze. Der GMI weist aber auch nach, dass die Militarisierung der USA in den vergangenen zehn Jahren zugenommen hat. Auch wenn für Nordkorea keine verlässlichen Zahlen vorliegen, so sei anzunehmen, dass es sich um das tatsächlich höchst militarisierte Land der Welt handelt.