Hamburg. Ein Jahr nach der Einführung neuer Preissysteme für Geldautomaten sind die Gebühren für Fremdkunden immer noch vergleichsweise hoch. Während Genossenschaftsbanken und Sparkassen im Norden durchschnittlich 3,98 Euro pro Abhebung verlangen, sind es bei privaten Banken einheitlich 1,95 Euro. Die Hamburger Sparkasse, die im Großraum Hamburg insgesamt 370 Geldautomaten bereitstellt, verlangt von Fremdkunden sogar 4,75 Euro. Nur die Hamburger Volksbank und die Volksbank Elmshorn verlangen mit 5,95 Euro noch mehr. Das Abheben für eigene Kunden ist unterdessen bei allen Geldinstituten in der Regel kostenfrei.

Verbraucherschützer kritisieren die Gebühren als zu hoch. Auch das Bundeskartellamt will die bundesweiten Gebührensätze der einzelnen Institute noch einmal unter die Lupe nehmen. Bis Ende des Monats werde die Behörde entscheiden, ob sie erneut gegen die erhobenen Abgaben vorgehen wird. "Wir würden die Gebühren gerne niedriger sehen", sagte der Behördensprecher Jan Lohrberg dem Abendblatt.

Die Geldinstitute begründen die hohen Gebühren mit ihren Kosten für die Bereitstellung der Automaten. "Dieser flächendeckende Service kostet uns pro Geldautomat im Durchschnitt einen mittleren fünfstelligen Betrag pro Jahr", sagte Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg.