Berlin. Die Patienten der rund 600 kommunalen Krankenhäuser in Deutschland müssen sich vom 26. Januar an auf einen unbefristeten Ärztestreik einstellen. In einer Urabstimmung hätten 92,7 Prozent für Arbeitsniederlegungen votiert, teilte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund mit. Vom Streik betroffen sind keine Kliniken in Hamburg, dafür mehrere in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Gewerkschaftschef Rudolf Henke sagte, die Ärzte wollen mit dem Streik ihren Forderungen nach sechs Prozent mehr Gehalt und maximal vier Bereitschaftsdiensten pro Monat Nachdruck verleihen. Arbeitgebervertreter Manfred Hoffmann erklärte, der Marburger Bund habe die Pflicht, auf dem Verhandlungsweg nach einer Lösung zusuchen. Ein Streik belaste Patienten und verschärfe die Nöte der Kliniken.

Auch der Deutsche Städtetag erklärte, die Forderungen gingen an der Realität vorbei. Der Arbeitgeberverband VKA beklagt, die Forderungen der Ärzte summierten sich auf ein Gehaltsplus von 9,5 Prozent. Der Verband bietet eine Entgelterhöhung entsprechend der Krankenhausfinanzierung von 1,48 Prozent und eine Einmalzahlung von 250 Euro. Laut Marburger Bundarbeitet jeder dritte Krankenhausarzt in einer kommunalen Klinik.