Hamburg. Was genau Christian Wulff am 12. Dezember auf die Mobilbox von Kai Diekmann gesprochen hat, wissen nur wenige. Was bisher bekannt wurde ist: Es sollen Worte wie "Krieg führen" und "strafrechtliche Konsequenzen" gefallen sein.

Wulff ist nicht der einzige Politiker, der sich in einem Telefonat mit einem Journalisten angelegt hat. Altkanzler Helmut Kohl beschimpfte den ehemaligen Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, Udo Röbel. "Ich erinnere mich noch gut an einen Nachmittag im Jahr 2000, als mich in der Redaktion plötzlich Helmut Kohl anrief und mich als 'Schweinejournalisten' und die 'Bild'-Zeitung als 'Drecksblatt' beschimpfte", schreibt Röbel auf Facebook. Der Grund dafür sei gewesen: Kohl, der nach Ende seiner Kanzlerschaft nur noch einfacher Abgeordneter im Bundestag war, hatte in Berlin eine neue Wohnung bezogen. Die Berliner Ausgabe der "Bild" hatte an diesem Tag auf ihren Lokalseiten eine Geschichte veröffentlicht, die Kohl "nett, ja fast schon liebevoll, seine neue Nachbarschaft vorstellte", schreibt Röbel. "Hier ist Ihr Bäcker, hier Ihr Friseur, hier Ihr Zeitungshändler ..."

Röbel: "Kohl empfand dies als einen Eingriff in seine Privatsphäre, ließ mich zu keiner Sekunde zu Wort kommen. Er brüllte schließlich so laut, dass mir nichts anderes übrig blieb, als den Telefonhörer aufzulegen."