Sicherheitsexperten warnen vor gefährlichen Websites. Die bei dem Anschlag verletzten Berliner Polizisten dürfen bald die Klinik verlassen.

Berlin. Die beiden durch einen Sprengsatz verletzten Berliner Polizeibeamten können voraussichtlich am Dienstag das Krankenhaus verlassen. Das teilte Polizeipräsident Dieter Glietsch im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses mit.

Die Beamten hatten schwere Beinverletzungen erlitten, als bei einer Demonstration gegen die Sparpolitik der Bundesregierung am Sonnabend ein Sprengsatz neben ihnen auf dem Boden explodierte. Wenn der Sprengkörper in der Luft detoniert wäre, wäre es nach den Glietschs Worten zu schwersten Verletzungen gekommen. Gegen die noch nicht gefassten Täter ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags.

Nach Angaben der Hamburger Sicherheitsfirma Pan Amp AG handelt es sich bei dem Sprengsatz um eine selbst gebastelte Splitterbombe. Die Analyse des Videos habe ergeben, dass der Typ der Splitterbombe auf zwei Anleitungen eines Berliner Internet-Forums basiert, das sich mit der Herstellung von Zündern und Sprengstoffen beschäftigt. Unter Experten gelte das Internet-Forum eines jungen Berliner Linksextremisten „als eine der gefährlichsten Ansammlungen von Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen im europäischen Internet“. Bis zu einer Abschaltung des Internet-Forums müsse man damit rechnen, dass Extremisten sich die gefährlichen Sprengstoff- und Bombenbauanleitungen aneignen.