Hessischer Innenminister wird mit großer Zustimmung Landeschef der CDU

Willingen. Mit dem Rückzug vom CDU-Landesvorsitz hat der hessische Ministerpräsident Roland Koch am Wochenende seinen Abschied aus der Politik eingeleitet. Ein Parteitag im nordhessischen Willingen wählte Landesinnenminister Volker Bouffier mit überwältigender Mehrheit zum neuen Parteichef: Er erhielt 310 von 323 abgegebenen Stimmen, was einer Zustimmung von 96 Prozent entspricht. Nach Kochs angekündigtem Rücktritt als Ministerpräsident Ende August soll ihn Bouffier auch in diesem Amt beerben. Der scheidende Regierungschef wurde von den Delegierten zum Ehrenvorsitzenden der CDU Hessen gewählt.

Der 58-jährige Bouffier warnte, die CDU dürfe "nicht beliebig" sein, sondern müsse den Menschen wieder Orientierung geben. Die Partei CDU müsse mit ihrer Stammkundschaft pfleglich umgehen und den roten Faden für normale Menschen sichtbar machen, betonte Bouffier. Eine "Kultur der Anstrengungen und des Fleißes" dürfe nicht als Zumutung begriffen werden, sondern als Möglichkeit, den Wohlstand zu bewahren und Krisen zu bewältigen. In Hessen beginne nun ein neuer Abschnitt, der weder Stillstand noch Revolution bedeute. "Neu ist die Person, neu ist der persönliche Stil, neu werden vielleicht die Antworten auf neue Herausforderungen sein", sagte Bouffier.