Hamburg/Berlin. Die Krankenkassen haben mit Verwunderung auf das neue Prämienmodell von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) reagiert. Denn richtig verstanden haben selbst die Experten es noch nicht, hieß es in Kassenkreisen. Die Experten befürchten, dass die neuen Beitragsklassen zum Betrug einladen und der Datenschutz vernachlässigt wird. Wer in die niedrigste Beitragsklasse mit fünf Prozent komme, könne sonstige Einnahmen aus Zinsen und Vermietungen ja verschweigen. Wenn man in eine höhere Beitragsklasse wechselt, muss der Arbeitgeber benachrichtigt werden. Der dürfte sich wundern und ärgern, wenn beispielsweise ein Niedrigverdiener zusätzliche Nebeneinkünfte hat.

Rösler hat mit seinem Modell außerdem den Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Bundesregierung unterlaufen. Denn der Arbeitgeberbeitrag soll von 7,0 auf 7,3 Prozent steigen. Ursprünglich sollten Unternehmen entlastet werden.