DGB-Chef Sommer bezeichnet das Vorhaben von Arbeitsministerin von der Leyen als einen Schritt in die richtige Richtung.

Hamburg. Das Vorhaben von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die Chancen von Alleinerziehenden auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, ist bei den Gewerkschaften auf große Zustimmung gestoßen. Er begrüße die Pläne von der Leyens ausdrücklich, sagte DGB-Chef Michael Sommer dem Hamburger Abendblatt (Montag). "Mit einer besonderen und verbesserten Förderung können Alleinerziehende aus dem Hartz IV-Bezug herauskommen. Das dient den Betroffenen und auch ihren Kindern."

Langzeitarbeitslosigkeit der Eltern und erlebte Perspektivlosigkeit in der Familie führten allzu oft zu sogenannten Hartz IV-Biografien, fügte Sommer hinzu. "Gezielte Förderung von Alleinerziehenden kann aus diesem Teufelskreis herausführen." Alleinerziehende seien "qualifiziert und sehr motiviert, Anschluss an den Arbeitsmarkt zu bekommen", bekräftigte der DGB-Chef. "Ein neues Denken in der Förderung Alleinerziehender ist ein Schritt in die richtige Richtung.“

Von der Leyen hatte im Abendblatt-Interview (Sonnabend) angekündigt, sie werde am 21. April dem Haushaltsausschuss des Bundestages ein detailliertes Konzept vorlegen, wie die Situation von Alleinerziehenden auf dem Arbeitsmarkt verbessert werden kann. Sie werde dafür sorgen, dass in den Jobcentern „der Blick auf Alleinerziehende anders wird“, sagte die Ministerin. „Wir müssen weg von der Haltung: Da ist ein kleines Kind, da hat es keinen Sinn zu vermitteln.“ Die Jobcenter müssten „aktiv mithelfen, die Hürden aus dem Weg zu räumen“.

Zum Beispiel könnten sie eine gute Kinderbetreuung organisieren. Sie könnten auch mit den Arbeitgebern geeignete Arbeitsbedingungen aushandeln. Die Ministerin forderte: „Ich will ein neues Denken mit mehr Flexibilität und Sensibilität.“ „Alleinerziehende wollten "raus aus der Langzeitarbeitslosigkeit, doch die Hürden sind zu hoch“, kritisierte die CDU-Politikerin. „Es mangelt an Plätzen in Kindertagesstätten und Ganztagsschulen, es mangelt an familienfreundlichen Arbeitszeiten.“ Die 600 000 Alleinerziehenden, die von Hartz IV lebten, hätten als Einzige auch nicht von der guten Konjunktur vor der Wirtschaftskrise profitieren können, beklagte die Ministerin. „Das darf sich im nächsten Aufschwung nicht wiederholen.“