Berlin/Hamburg. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) lädt Facebook zu einem Spitzengespräch über Datenschutz ein. Denn auch ein Brief des weltweit größten sozialen Netzwerks habe bei Aigner eine große Zahl offener Fragen hinterlassen, sagte ihr Sprecher Holger Eichele. "Die Bedenken der Ministerin sind nicht ausgeräumt." Deshalb komme sie gerne auf das Gesprächsangebot von Facebook zurück und werde die Spitze des Unternehmens nach Berlin einladen.

Aigner hatte dem Internet-Netzwerk mit der Beendigung ihrer Mitgliedschaft gedroht. Denn Facebook lasse sich bei der Datensicherheit nicht in die Karten blicken. Auch sei die geplante Weitergabe von "allgemeinen Daten" über Nutzer an Dritte ein Sicherheitsrisiko. Facebook-Manager Richard Allan bot Aigner ein Treffen an.

Inzwischen hat sich auch der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar in den Streit eingeschaltet. Er nannte die Sammlung der Daten von Nichtnutzern durch Facebook unzulässig. Caspar appellierte außerdem an die mittlerweile acht Millionen Nutzer von Facebook in Deutschland, mit den Daten Dritter sorgsam umzugehen. Bei ihm seien immer wieder Beschwerden von Bürgern eingegangen, die darüber beunruhigt gewesen seien, dass ihnen über Facebook per E-Mail Kontakte zu ihnen bekannten und unbekannten Personen angeboten worden seien.