Berlin. In der Union formiert sich Widerstand gegen die Aufnahme von Häftlingen aus dem US-Gefangenenlager Guantánamo in Deutschland. "Wir werden keine ehemaligen Gefangenen aufnehmen", sagte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU). Auch der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), sagte der "Welt am Sonntag", es werde nicht dazu kommen. Es sei derzeit nicht ersichtlich, wen die Amerikaner schicken wollen und wie stark das Sicherheitsrisiko für Deutschland sei. Der menschenrechtspolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck, wies diese Haltung gestern gegenüber der "Berliner Zeitung" als inkonsequent zurück. Der Union fehle es "an einem Kompass in der Außen- und Menschenrechtspolitik", kritisierte Beck. Die Bundesregierung prüft derzeit eine mögliche Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen.