Verkehrsminister Peter Ramsauer zielt auf Plätze abseits der großen Rastanlagen. Die neuen Modelle wurden den Ländern vorgestellt.

Hamburg. Die Bundesregierung will die Parkflächen für Lastwagen an Autobahnen deutlich ausweiten. „Wir arbeiten intensiv daran, mehr Rastplätze bereit zu stellen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen“, sagte Verkehrsminister Peter Ramsauer dem Hamburger Abendblatt. „Situationen, in denen Lkw-Fahrer einfach auf der Standspur parken, weil sie keinen Stellplatz finden, sind lebensgefährlich.“

Über die bisherigen Pläne hinaus, bis 2012 auf Rastanlagen 8000 neue Parkplätze zu bauen, werde die Regierung „jetzt schnell pragmatische Wege einschlagen“, kündigte Ramsauer an. „Künftig werden vermehrt Flächen an und neben den Bundesautobahnen abseits der großen Rastanlagen für die Pausen genutzt werden können.“ Bund und Länder würden dafür sorgen, dass „private Anbieter geeignete Parkflächen bereitstellen“. Zudem sollten Unternehmen auf Rastanlagen „für eine bessere Sanitärausstattung und für das leibliche Wohl der Lkw-Fahrer sorgen“.

Die neuen Modelle wurden nach Abendblatt-Informationen in der Woche vor Ostern den Ländern vorgestellt, die im Auftrag des Bundes für die Umsetzung verantwortlich sind. Weitere Gespräche sieht das Verkehrsministerium mit der Autobahn Tank & Rast GmbH, der Vereinigung der deutschen Autohöfe, dem ADAC und den Speditionsverbänden vor.

Nach einer Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen fehlten 2008 rund 14.000 Stellplätze auf Rastanlagen und Autohöfen. Besonderen Bedarf sieht Minister Ramsauer in den westlichen Bundesländern, etwa auf der A 2 im Raum Hannover, der A 7 zwischen Kirchheimer Dreieck und Fulda, auf großen Autobahnen in Süddeutschland wie der A3 sowie im gesamten Ruhrgebiet. An deutschen Autobahnen gibt es nach Angaben des Verkehrsministeriums derzeit 430 bewirtschaftete und 1520 unbewirtschaftete Rastanlagen. Die Zahl der Stellplätze wurde seit März 2008 bereits von 28.500 auf 31.500 erhöht.