Es wird eng am 9. Mai für die schwarz-gelbe Regierung von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Seine Koalition kommt in den aktuellen Umfragen auf keine Mehrheit mehr. Laut Emnid steht die CDU derzeit bei 38 Prozent. Die FDP kommt auf 8 Prozent. Mit zusammen 46 Prozent wird man keine Regierung stellen können, auch weil alles dafür spricht, dass die Linkspartei erstmals als fünfte politische Kraft in den Düsseldorfer Landtag einzieht.

Für Rot-Grün stehen die Chancen auf einen gemeinsamen Wahlsieg genauso schlecht. Emnid sieht die SPD bei 32 Prozent, die Grünen bei 11 Prozent. Die Forschungsgruppe Wahlen schätzt beide Parteien zwar jeweils einen Punkt höher ein. Aber zum Regieren müsste Rot-Grün noch die Linke ins Boot holen oder ein Tolerierungsmodell wählen. Beide Varianten lehnen Sozialdemokraten und Grüne entschieden ab. Vermutlich auch, weil Ex-SPD-Chef und Noch-Linken-Vorsitzender Oskar Lafontaine persönlich um ein rot-rot-grünes Modell geworben hat. SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft bleibt bei ihrer Meinung über die Linkspartei: "Die sind derzeit nicht koalitions- und regierungsfähig." Dennoch: Zusammen hätten SPD, Grüne und Linke derzeit eine satte Mehrheit von 51 Prozent, wie die Forschungsgruppe Wahlen errechnet hat.

Noch ist aber auch nicht klar, ob die Grünen um jeden Preis mit der SPD koalieren wollen. In mehreren Kommunen in NRW gibt es schwarz-grüne Bündnisse. Und Grünen-Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann weiß davon nur Gutes zu berichten. "Sehr beweglich" sei da die CDU und obendrein ein "verlässlicher Partner". Sie spricht von einer schwarz-grünen "Zweitoption", wenn es für Rot-Grün nicht reicht.