Berlin. Die Union will eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke bis 28 Jahre und nicht nur bis 20 Jahre prüfen lassen. Das bestätigten CSU-Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich und der parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Peter Altmaier (CDU), nach Beratungen des Koalitionsausschusses. Sie bezogen sich auf Beratungen am Vorabend im Fraktionsvorstand. Damit würde sich die Regellaufzeit für Reaktoren im Extremfall von 32 auf 60 Jahre verlängern. Der letzte Meiler würde dann 2050 vom Netz gehen.

Dabei geht es im Rahmen des für Herbst angekündigten nationalen Energiekonzepts um alternative Anteile von Atom-, Kohle- und Ökostrom zur Sicherung der künftigen Energieversorgung (Energiemix). Umweltminister Norbert Röttgen (CDU), Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) und Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) hatten sich für die nötigen Modellrechnungen zuletzt auf Laufzeitverlängerungen zwischen fünf und 20 Jahren verständigt. Jetzt geht es um ein weiteres Rechenmodell mit 28 Jahren Verlängerung.

Friedrich betonte, es gebe noch keine konkrete Festlegung auf eine Jahreszahl für längere Laufzeiten. "Es gab keinen Beschluss", die Wirtschaftspolitiker hätten jedoch eingeräumt, dass die Szenarien für das Energiekonzept nicht bei 20 Jahren längerer Laufzeiten, sondern bei 28 Jahren enden solle. "Ich denke, das ist richtig."

Altmaier sagte: "Wir wollen, dass keine Vorentscheidung fällt über die Frage, wie lange man verlängert." Man brauche aber für die Entscheidung bis zum Herbst "eine möglichst große Bandbreite" an Berechnungen. "Die Zahl 28 gehört dazu, weil sie in Europa und international als Maßstab üblich ist."