Berlin. Bundespräsident Horst Köhler hat Außenminister Guido Westerwelle (FDP) gegen Kritik an dessen Auswahl von Begleitern bei Auslandsreisen in Schutz genommen. "Die Angriffe auf den Außenminister halte ich in dieser Frage für überzogen", sagte Köhler dem Magazin "Focus".

Zugleich mahnte Köhler eine deutliche Trennung dienstlicher und privater Interessen bei Auslandsreisen an. "Mein Rat ist es, in Zweifelsfällen so zu handeln, dass schon der Anschein von Interessenskonflikten nicht auftaucht."

Westerwelle sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, bei seinen Dienstreisen bevorzugt mit befreundeten Geschäftsleuten unterwegs zu sein. Westerwelle dementierte dies ebenso wie Spekulationen, sein Lebenspartner Michael Mronz könnte solche Reisen zur Anbahnung eigener Geschäfte als Manager von Sportveranstaltungen nutzen. Allerdings berichtet der "Spiegel", Mronz sei bereits 2007 bei einer Reise der FDP-Bundestagsfraktion Mitglied der Wirtschaftsdelegation gewesen.

In der Bevölkerung hat Westerwelle laut einer Umfrage deutlich an Ansehen verloren. Nach einer Erhebung des Instituts TNS Forschung wünschen nur noch 29 Prozent der Befragten für Westerwelle eine "wichtige Rolle" für die Zukunft - 21 Prozentpunkte weniger als im Dezember.