Hamburg. Um die weiter steigenden Preise für Medikamente im Zaum zu halten, schlägt der Vorstandschef der Techniker Krankenkasse, Norbert Klusen, eine sogenannte Positivliste für jede Kasse vor. Dadurch würden nur noch bewährte Präparate bezahlt, und die Pharmahersteller könnten nicht immer neue Pillen auf den Markt werfen, die kaum einen medizinischen Nutzen brächten. Klusen sagte dem Abendblatt: "Jede Kasse muss festlegen können, welche Medikamente sie für ihre Versicherten zur Verfügung stellt. Dabei muss sie alle Wirkstoffe abdecken. Wenn ein Produkt zu teuer ist, kann man auf Alternativen ausweichen. Dadurch entsteht ein Druck auf die Pharmaindustrie, über Preise zu verhandeln." Die Pharmahersteller gäben schon heute mehr Geld für Marketing aus als für die Entwicklung neuer Medikamente.