Berlin. Im zwanzigsten Jahr der Wiedervereinigung ist das Verhältnis zu Demokratie und Freiheit nach einer Befragung bei den Deutschen wenig ausgebildet. Eine große Mehrheit der Bundesbürger könnte sich sogar vorstellen, in einem sozialistischen Staat zu leben, solange für Arbeitsplätze, Solidarität und Sicherheit gesorgt wäre. Die "Bild"-Zeitung berichtete, damit hätten sich bei einer Emnid-Umfrage 80 Prozent in Ostdeutschland und bis zu 72 Prozent in Westdeutschland einverstanden erklärt.

Den Wert "Freiheit" benannten demnach nur 28 Prozent der Ostdeutschen, aber 42 Prozent der Westdeutschen als wichtiges politisches Ziel.

Anlass der Befragung war die Ausstrahlung des Sat.1-Zweiteilers "Die Grenze". Eines der Ergebnisse ist, dass jeder Vierte es unter Umständen befürworten würde, die Mauer zwischen West- und Ostdeutschland wieder zu errichten. 23 Prozent der Ost- und 24 Prozent der Westdeutschen finden, es sei "manchmal wünschenswert, es gäbe die Mauer noch". 15 Prozent (Ostdeutsche) beziehungsweise 16 Prozent (Westdeutsche) finden dem Bericht zufolge sogar: "Etwas Besseres könnte gar nicht passieren."

Außerdem würde jeder siebte Ostdeutsche und jeder zwölfe Westdeutsche seine Wahlstimme für 5000 Euro an eine Partei beliebiger politischer Ausrichtung verkaufen.