Berlin. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ist von dem Vorwurf abgerückt, der frühere Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan habe ihm in der Kundus-Affäre bewusst wichtige Dokumente vorenthalten. "Ich hatte nie den Eindruck, dass seitens General Schneiderhan oder Dr. Wichert vorsätzlich oder böswillig gehandelt wurde", sagte Guttenberg gestern in einem Reuters-Interview. "Richtig ist, dass mir anlässlich meiner ersten Bewertung des Vorfalls Meldungen, Berichte und Unterlagen nicht vorgelegt wurden." Dafür hätten beide schließlich professionell die Verantwortung übernommen.

Der Verteidigungsminister milderte damit seine Kritik an Schneiderhan und Ex-Staatssekretär Peter Wichert deutlich ab. Guttenberg hatte Schneiderhan und Wichert am 26. November entlassen und dies damit begründet, dass ihm wichtige Dokumente in der Kundus-Affäre nicht vorgelegt worden seien. In Interviews formulierte der Minister später jedoch härter und sprach davon, ihm seien Unterlagen vorenthalten worden.