Hamburg. In der Rezession sind die Bruttoverdienste der Deutschen erstmals seit 1949 gesunken. Arbeitnehmer verdienten im vergangenen Jahr vor Abgaben und Steuern durchschnittlich 27 648 Euro und damit 0,4 Prozent weniger als 2008. Gleichzeitig sanken die Nettoeinkommen um rund ein Prozent.

Besonders stark traf es die Beschäftigten in der Industrie und dem Handwerk, deren Bruttoverdienst sogar um 3,6 Prozent sank. "Die Ursache sind Kurzarbeit im großen Stil, der Abbau von Arbeitszeitkonten und Öffnungsklauseln in den Tarifverträgen", sagte Reinhard Bispinck von der Hans-Böckler-Stiftung dem Abendblatt.

Auch für dieses Jahr schließen Experten sinkende Bruttoeinkommen nicht aus. Der Handel sieht die Lohneinbußen mit großer Sorge. "Es wird ein schwieriges Jahr", sagt Ulf Kalkmann vom Hamburger Einzelhandelsverband.