Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Spekulationen über eine bewusste Annäherung ihrer Partei an die Grünen zurückgewiesen. Die Vermutung, dass Umweltminister Norbert Röttgen mit seinen Äußerungen zu einem rascheren Atomausstieg ein schwarz-grünes Bündnis nach den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen vorbereiten wolle, sei unsinnig, sagte die CDU-Chefin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sie arbeite für einen Sieg von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. CSU-Chef Horst Seehofer riet der Union von jeglichen schwarz-grünen Gedankenspielen dringend ab. "Von solchen Überlegungen halte ich gar nichts." In der Koalitionsfrage müsse gelten: "Christlich-liberal, ohne Diskussionen."

Die Äußerungen Röttgens waren als Avance an die Grünen gewertet worden, zumal CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen derzeit um ihre schwarz-gelbe Mehrheit bangen. Merkel waren seit Längerem Sympathien für ein Bündnis mit den Grünen nachgesagt worden. Sie nahm Umweltminister Röttgen derweil im Streit über die Atompolitik in Schutz. Wie alle Minister arbeite auch er auf der Grundlage des Koalitionsvertrags.

Norbert Röttgen hatte sich mehrfach für einen raschen Atomausstieg ausgesprochen, um den erneuerbaren Energien bessere Entwicklungschancen zu geben.