Hamburg/London. Treo ist neun Jahre alt und seit Kurzem in Rente. Er liebt es, auf alten Tennisbällen und noch älteren Knochen herumzukauen und Fußball im Fernsehen zu gucken. Treo ist ein Labrador-Retriever. Und ein Kriegsheld. Gestern bekam er im Imperial War Museum zu London die begehrte "Dickin-Medaille" von Ihrer Königlichen Hoheit, Prinzessin Alexandra, um den Hundehals gehängt. Sein Hundeführer, Sergeant Dave Heyhoe, der fünf Jahre lang mit ihm arbeitete ("es war Liebe auf den ersten Blick"), platzte fast vor Stolz. Treo war einer von 25 Bomben-Hunden der britischen Armee in Afghanistan - und hatte die gefährliche Aufgabe, Sprengstoff-Fallen zu erschnüffeln. Am 15. August 2008 machte er sein Herrchen in der Provinz Helmand auf eine ganze Kette von miteinander verbundenen und sorgfältig getarnten Bomben aufmerksam. Und einen Monat später noch einmal. Vermutlich hat er damit Hunderten zweibeiniger Kameraden das Leben gerettet. Die begehrte "Dickin-Medaille" - 1943 von der prominenten Tierschützerin Maria Dickin gestiftet und die höchste Kriegsauszeichnung für Tiere - haben vor Treo schon 26 andere Hunde, 32 Brieftauben, drei Pferde und eine Katze namens Simon erhalten. (Fra)